Für definitive Füllungen im kaubelasteten Seitenzahnbereich stehen Metalllegierungen (Edelmetalllegierungen und Amalgam) und nicht-metallische Werkstoffe (Keramik, Kunststoff/ Composite und Zemente) zur Verfügung. Bei der Auswahl des jeweiligen Materials sind verschiedene Gesichtspunkte, wie z.B. die individuelle Gebißsituation, der allgemeine Gesundheitszustand, ästhetische Ansprüche, Zeit- und Kostenaufwand, Qualitätsansprüche usw. zu berücksichtigen.
Gold
Goldgußlegierungen, die bei Inlays, Teilkronen und Kronen Verwendung finden, enthalten zum Erreichen einer ausreichenden Kaufestigkeit neben Gold in geringen Mengen weitere Legierungsbestandteile wie Platin, Silber, Palladium, Iridium, Kupfer etc.. Goldinlays, Teilkronen oder Kronen werden im indirekten Verfahren in einem zahntechnischen Meisterlabor hergestellt. Das gewährleistet eine hohe Präzision. Sie bieten daher bei entsprechender Pflege eine sehr langlebige und hochwertige Versorgung Ihrer Zähne.
Amalgam
Amalgam ist eine Mischung (Trituration) von reinem Quecksilber mit einer Feilung aus Silber, Zinn, Kupfer, Zink und Indium. Von Amalgam wissen wir, daß mit zunehmender Zahl und Größe der Füllungen die Quecksilberwerte im Organismus - insbesondere in der Niere - ansteigen. Die Quecksilberaufnahme liegt, abhängig von der Anzahl der Füllungen und der Art der Ernährung, durchschnittlich etwa in der gleichen Größenordnung wie die Quecksilberbelastung durch die Nahrung. Amalgam wird plastisch in den zu behandelnden Zahn eingebracht. Füllungen aus Amalgam sind funktionell und langlebig, augrund der Inhaltsstoffe aber immer Gegenstand kontroverser Disskussionen.
Kunststoff (Composite)
Composite sind Materialien, die zu ca. 60 % aus feinst gemahlenen Keramikpartikeln und zu ca. 40 % aus organischem Kunststoff bestehen. Diese Kunststoffe werden heute häufig in Kombination mit Dentinadhäsiven ("Dentinklebern") in den Zahn geklebt und stabilisieren ihn. Composite sind aufgrund ihrer zahnfarbenen Eigenschaften universell im Seitenzahn- und Frontzahnbereich einsetzbar. Durch die moderne Adhäsivtechnik werden hochwertige, dauerhafte Zahnrekonstruktionen ermöglicht. Diese Technik ist bei korrekter Ausführung sehr aufwendig und daher meist nur durch Zuzahlung des Patienten zu erbringen.
Keramik
Keramik wird immer im indirekten Verfahren verarbeitet, gerne auch "chairside", also über einen Zahnscan mit anschließender Cad/Cam Frästechnik. Vorteile von Inlays: höhere Lebensdauer, praktisch frei von jeglichen Schadstoffen, bessere Ästhetik und bessere Funktion durch Wiederherstellung der natürlichen Höckerform. Keramiken werden mit Kunststoffen und "Dentinklebern" eingesetzt. Dies ist ein sehr aufwendiges Verfahren, dass, um erfolgreich zu sein, sehr sorgfältig durchgeführt werden muß.
Glasionomerzemente/Hybridglasionomerzemente/Kompomere
Diese Materialien, haben wie Dentinkleber eine gute Haftung an der Zahnhartsubstanz und setzen zudem Fluorid frei (Schutz gegen Kariesneubildung!). Glasionomerzemente enthalten neben Säuren auch verschiedene Ionen, wie Aluminium oder Strontium. Die Werkstoffe sind einfacher und schneller zu verarbeiten als Composite, allerdings nicht so kau- und farbstabil. Ihre Dauerhaftigkeit ist dadurch beeinflußt. Bei der Versorgung von Milchzähnen können sie in den meisten Fällen verwendet werden.